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Mythen über das Rauchen

Viele Fehlannahmen über das Rauchen halten sich hartnäckig. Wir klären auf.

Ab und zu eine Zigarette macht doch nichts.
Falsch. Jede Zigarette, mit ihren über 4.000 Inhaltsstoffen schadet dem Körper und kann die Lebenszeit verkürzen. Gesundheitlich unbedenkliches Rauchen gibt es nicht.

Passivrauch ist halb so schlimm.
Auch Passivrauchen ist schädlich. Raucher*innen nehmen beim Inhalieren rund ein Viertel des Qualms auf, der Rest wird über das Ausatmen und Glimmen der Zigarette an die Umgebung abgegeben. Gerade in der Gegenwart von Kindern sollte Wert auf eine rauchfreie Umgebung gelegt werden, sei das in der Wohnung oder im Auto. Menschen, die über einen längeren Zeitraum Passivrauch ausgesetzt sind, weisen eine höhere Herzinfarktrate auf und haben eine höhere Wahrscheinlichkeit, Lungenkrebs zu bekommen.

Die heutige Luftverschmutzung ist viel schädlicher als Rauchen.
Falsch. Zigarettenrauch ist 3000 mal schädlicher als z.B. die verschmutze Luft in der Großstadt Paris.

Rauchen macht schlank.
Falsch. Eine Zigarette ist kein Diätmittel. Die Zigarette stillt zwar das aufkommende Hungergefühl und führt zu erhöhtem Energieverbrauch, jedoch befinden sich im Zigarettenrauch rund 300 giftige Substanzen! Rein äußerlich betrachtet hat das Rauchen noch viele weitere Nachteile: Gelblich verfärbte Zähne, fahle Haut, die schneller altert, und auch Mund- und Körpergeruch sind nicht gerade attraktiv. Ausgewogene Ernährung und Bewegung lassen die Kilos auf gesunde Art und Weise purzeln.

Zigarren sind gesünder – die pafft man nur. 
Falsch. Beim Zigarrenrauchen bildet sich ein giftiger Tabakschleim auf der Zunge. Durch das Schlucken des Schleims nimmt man ähnlich viele Schadstoffe auf wie beim Rauchen einer Zigarette. Statt über die Luge gelangt giftiges Kohlenmonoxid über die Mundschleimhaut in den Körper.

Mit dem Rauchen aufhören ist kein Problem.
Falsch. Tatsächlich schafft es nur einer von 20 Raucher*innen.  Nikotin macht in etwa so abhängig wie Heroin, darum ist die Rückfallquote unter Ex-Raucher*innen sehr hoch. Der körperliche Entzug dauert einige Tage bis Wochen, der psychische Entzug kann sich jedoch weitaus schwieriger gestalten. Mit dem Rauchen gewöhnt man sich Rituale und Handlungsabläufe an, wie zum Beispiel die Zigarette nach dem Essen. Solche Rituale wieder loszuwerden, ist die größte Herausforderung.

Rauchen erhöht den Puls und ist gut für den Sport. 
Es stimmt zwar das Nikotin den Puls erhöht, aber beim Sport hilft das nichts. Beim Rauchen werden sehr viele Abgase (CO) eingeatmet, welche verhindern, dass das Blut mehr Sauerstoff transportieren kann.

Rauchen macht impotent.
Tatsächlich werden Sexualität und Fruchtbarkeit durch das Rauchen negativ beeinflusst. Die schlechtere Durchblutung der Blutgefäße kann schon bei jungen Männern zu Erektionsstörungen führen. Das Risiko, Erektionsprobleme zu bekommen, ist bei Rauchern um 50 % höher als bei Nichtrauchern.

Leichtere Zigaretten und Naturtabake sind gesündere Alternativen.
Dass „leichte“ Zigaretten das Krebsrisiko verkleinern, ist ein Trugschluss. Leichte Zigaretten enthalten zwar weniger Teer und Nikotin, die anderen 4.000 Inhaltsstoffe kommen aber genauso wie in normalen Zigaretten vor. Besonders die starken RaucherInnen inhalieren den milderen Qualm tiefer, um an ihre Dosis Nikotin zu kommen. Weil die Begriffe „light“ und „mild“ irreführend sind, wurden sie 2003 EU-weit verboten. Immer mehr Tabakhersteller bieten „natürliche“ Tabake „ohne Zusatzstoffe“ an. Diese suggerieren zwar gesünder zu sein, aber auch das ist ein Marketing-Märchen. Es werden einige Zusatzstoffe weggelassen, das macht aber bei über 4.000 Inhaltsstoffen nicht ganz so viel aus, wie man gerne hätte. „Bio-Zigaretten“ gibt es nicht.  

Wenn man eine Zigarette isst, stirbt man.
Zum Glück nicht, aber eine Zigarette reicht für eine Vergiftung aus. Allerdings können 5 Zigaretten oder eine halbe Zigarre für den Menschen tödlich sein.

Wer nicht inhaliert, bekommt keinen Lungenkrebs.
Das Lungenkrebsrisiko steigt immer, sobald man eine Zigarette anzündet. Das trifft natürlich besonders beim Einatmen des Rauchs in die Lungen zu.

Rauchen hilft beim Entspannen.
Beim Rauchen passiert im Körper das Gegenteil: Blutgefäße verengen sich, der Puls und der Blutdruck steigen, das heißt, im Körper wird Stress aufgebaut. Warum empfinden RaucherInnen trotzdem häufig das Gegenteil? Aufgrund der nachlassenden Wirkung der letzten gerauchten Zigarette, kommt es zu Entzugserscheinungen. Durch das Nachlassen des Nikotins wird im Körper eine unangenehme Spannung aufgebaut. Der Körper verlangt nach einer neuen Zigarette, um die Spannung zu lösen. Auch das gleichmäßige Ein- und Ausatmen beim Rauchen über mehrere Minuten hat eine beruhigende Wirkung. Diese Technik könnte man natürlich auch ohne Zigarette anwenden.

Wenn man aufhört zu rauchen, wird man dick.
Die Gifte, die beim Rauchen entstehen, zügeln tatsächlich den Appetit und das Verlangen nach Essen. Nikotin regt den Stoffwechsel an, sodass Raucher*innen ca. 150 - 200 Kilokalorien täglich mehr verbrauchen. Tatsächlich nehmen Raucher*innen oft nach dem Aufhören ein paar Kilo zu, dafür gewinnen sie aber umso mehr an Lebensqualität und Gesundheit. Bei manchen Ex-Raucher*innen kann es auch zu einer Art Suchtverschiebung kommen. Das heißt, es wird statt zur Zigarette mehr zu kalorienreichen Süßigkeiten gegriffen. Wer sich vor dem Rauchstopp Strategien gegen Heißhungerattacken zurechtlegt, sollte damit jedoch keine Probleme haben.