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Vorurteile und falsche Annahmen

Wenn es um das Thema Suizid geht, gibt es leider sehr viele Vorurteile und falsche Annahmen.

„Wenn ich nach Suizidgedanken frage, bringe ich den anderen möglicherweise erst auf die Idee, sich umzubringen …“

Wer bisher keine Suizidgedanken hatte, wird durch Fragen auch keine entwickeln. Wer sich jedoch mit solchen Gedanken beschäftigt, erhält durch die Frage eine Chance, darüber zu sprechen. Viele fühlen sich erleichtert, wenn sie ihre Suizidgedanken oder -phantasien aussprechen und sich mit jemandem austauschen können.

 

„Wer von Suizid spricht, macht es eh nicht …“
Tatsächlich werden die meisten Suizide oder Suizidversuche vorher angekündigt. Diese Ankündigungen können unterschiedlich sein, manche sagen es, andere malen Bilder, wieder andere schreiben darüber. Nehmen Sie diese Ankündigungen ernst. Suchen Sie das Gespräch und schauen Sie sich nach Hilfe um.

 

„Wer Suizidgedanken hat, ist verrückt …“

Gedanken über den Tod und den Sinn des Lebens sind für viele im Jugendalter völlig normal. Dies ist in der Regel keine krankhafte Entwicklung. Ein Problem ist, dass über das Thema kaum gesprochen wird. Dabei wäre es für junge Menschen, die tatsächlich suizidgefährdet sind, enorm hilfreich zu wissen, dass sie mit diesen Gedanken nicht alleine sind.

 

„Jemand, der von Suizid spricht, will eh nur Aufmerksamkeit …“

Junge Menschen, die damit drohen sich das Leben zu nehmen oder einen Suizidversuch unternehmen, wollen auf sich aufmerksam machen. Sie wollen ihr Umfeld in Bewegung bringen und setzen es mitunter auch unter Druck. Trotzdem sollten solche Äußerungen ernstgenommen werden. Denn sie sind immer ein Zeichen dafür, dass etwas nicht stimmt. In vielen Fällen ist es tatsächlich ein Hilfeschrei. Suchen Sie das Gespräch und versuchen Sie herauszufinden, was los ist.

 

„Wer sich umbringen will, ist nicht aufzuhalten …“

Die meisten Menschen mit Suizidgedanken wollen nicht ster­ben, sie können nur so, wie bisher, nicht mehr weiterleben. Oft fehlt ihnen eine Person, die zuhört und Anteil nimmt. Suchen Sie das Gespräch und versuchen Sie Hilfe zu vermitteln.

 

„Suizid-Drohung? Das ist doch nur Erpressung …“

Es kommt vor, dass in einer Beziehung oder Ex-Beziehung mit Suizid gedroht und dieser als Druckmittel eingesetzt wird. Darauf zu reagieren ist nicht einfach. Wichtig ist: Sie können die Verantwortung für das Leben eines anderen Menschen nicht übernehmen. Wenn die Situation für Sie alleine zu schwierig ist, holen Sie sich professionelle Hilfe.

 

„Das ist doch kein Grund sich umzubringen …“

Was für die einen kein Problem darstellt, kann für jemand anderen eine unüberwindliche, bedrohliche Herausforderung sein. Die Einschätzung von Situationen ist etwas sehr Subjektives und hängt auch damit zusammen, wie Menschen gelernt haben, mit Problemen umzugehen und Konflikte zu lösen. Das kann von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich sein. Das sollte man respektieren.

 

Mehr Informationen, Anlaufstellen, Gesprächs- und Verhaltenstipps zum Thema Suizid finden Sie auf: